Montag, 20. Mai 2013

22.3.13 Kathmandu – Ankunft




Himalaya-Blick beim Anflug auf Kathmandu
In Kathmandu kam ich völlig erschöpft an. Die schlecht durchgeschlafene Nacht vor der Abreise, der lange Aufenthalt in Delhi, was den Flug noch länger machte, waren mir zu viel.

Smog über Kathmandu
Das Visum-Prozedere am Flughafen war unkompliziert: zwei Formulare ausfüllen, ein Foto dazu heften lassen und 25 Dollar bezahlen. Sehr rasch war ich fertig und holte meinen Rucksack ab. Draußen wurde ich schon von einem Guesthouse-Mitarbeiter mit einem Schild erwartet. Noch eine kurze Wartezeit, weil der zweite Gast, der abgeholt werden sollte, nicht auffindbar war und schon fuhren wir los.

Erst jetzt machte ich es mir bewusst, dass ich in einem der ärmsten Länder der Welt bin. Irrsinniger chaotischer Verkehr, staubige, nicht geteerte Straßen, Hupenlärm und extreme Abgase. Nach einer Weile waren wir da. Wie in Trance bin ins Zimmer geführt worden und aus war‘s. Ich ging ins Bett.

Straßen von Kathmandu
Eigentlich schade, denn durch die Anreise und das Schlafen am Tag gehen 2 Tage verloren, aber schließlich bin ich auf Urlaub. Am Nachmittag ging ich nur im Touristenviertel Thamel herum, essen, wegen Trekking fragen, mich an die Verhältnisse gewöhnen. Nach dem ersten Schock wirkt die Stadt sehr sympathisch.
Zwar wird man von verschiedenen Verkäufern angesprochen, die Straßen sind voll: Autos, Mopedfahrer und Fußgänger teilen sich die engen Gassen, die Luft ist giftig, doch in Summe sind so viele gute Energien in der Luft und irgendwie familiär wirkt das Ganze, dass ich Lust hätte hier länger zu bleiben. Leider, zwei Wochen sind nichts, ich muss meinen Reiseplan straff gestalten. Apropos Reiseplan, am Abend habe ich versucht, diesen zusammen zu stellen. Vom Hotelmanager, der auch – nona - ein Reisebüro hat, wurden mir viele Touren angeboten. Natürlich will er das Beste (sprich Teuerste) für mich.... ;-)
Mein "Stammlokal"
Ich machte auch die erste Erfahrung mit der Stromversorgung. Nepal hat nicht immer Strom, nur in gewissen Zeitblöcken, um die 10 Stunden täglich, unterschiedlich an verschiedenen Tagen.
Dazwischen helfen sich viele mit Solarenergie und Generatoren. In der stromfreien Zeit haben also zumindest die Touristenestablishments Licht, nur viel schwächer. Strom in den Steckdosen gibt es dann meistens nicht.
Ich habe auch ein nettes Restaurant entdeckt, netter Garten, ruhig, weil von der Straße leicht abgewendet, das Essen war ausgezeichnet. Und das Lokal hat gute Wlan-Qualität, gut zum skypen, facebooken, Mails checken...

Mein Hotelbesitzer hat mir eine Privattour in der Umgebung verkauft. Für den nächsten Tag hat er schon etwas Weiteres angeboten, eigentlich müsste ich mit seiner Firma den ganzen Urlaub verbringen. Das war mir dann doch zu viel Abhängigkeit. Einmal ja, mehr nicht; übermorgen besichtige ich Patan und Kathmandu, dann verlasse ich die konzentrierten Abgase und Smog und fahre nach Bhaktapur, nicht weit, nur 50 Minuten mit dem Bus von der Hauptstadt entfernt. Den Rest entscheide ich dann. So gefällt es mir, spontan, das macht die Reise spannend.

23.3.13 Kathmandu - vier Tempelanlagen


Mit einem gemieteten Auto vom Guesthouse habe ich schnell die Hauptsehenswürdigkeiten im Großraum Kathmandus absolviert. Vier Tempelanlagen insgesamt, zwei hinduistische und zwei buddhistische. 

Pashupatinath
Pashupatinath - jetzt blieb nur die Asche...
Die erste, hinduistische Tempelanlage, in der sich der Haupttempel Pashupatinath befindet, war sehr beindruckend. Bunt das Ganze, so fremd, heilige Kühe und Kälber, die gefüttert werden, Verbrennungstellen entlang des Flüsschens namens Bagmati, ein Rinnsal eigentlich. 

Er gilt als einer der meist vergifteten Flüsse der Welt. Der Haupttempel ist nur Hindus vorbehalten, rundum gibt es aber genug zu fotografieren...
Auch ein Altersheim, für alte Menschen ohne Familie, von Mutter Teresa gegründet, gibt es dort. 

Boudhanath
Boudhanath
In Boudhanath steht die größte buddhistische Stupa, gebaut von den tibetischen Flüchtlingen. Die bunten Fähnchen  flattern im Wind, „om mani padhme hum“ überall aus den Giftshops zu hören, Gebetsmühlen, wachende Augen am "Hals' der Stupa… Es ist ruhiger, besinnlicher, meditativer hier. 
Boudhanath
Nach zwei weiteren Tempeln: einem hinduistischen, Buddhanikantha und der Haupttempelanlage Swayambhunath, auch Affentempel genannt, auf dem Berg am Rande der Stadt,  die die zwei Religionen harmonisch bedient, war ich gegen drei Uhr ich schon am Durbar Square (Palastplatz) in Kathmandu.


 
Buddhanikantha Tempel, der berühmte liegende Shiva
Swayambhunath
Durbar Square
Kumari Tempel
Kaum bist du da, wirst du sofort abgefangen und auf das Ticket angesprochen, 750 Rupien sind über 7 Euro. Sonst kannst du als Touri den Hauptplatz von Kathmandu nicht betreten. Heuer sind noch die Eintrittspreise stark angehoben worden. Schon gleich am Ticketschalter und dann auf dem Platz wird man dauernd von irgendwelchen Möchtegern-Guides angesprochen, man schafft es schwer Ruhe zu bekommen. 
Palast-Eingang
Der Palastplatz in Kathmandu ist voll bepackt mit Tempeln, Stupas und Schreinen und natürlich der Palast ist hier, der aber schon um 16 Uhr nicht zugänglich ist. Aber nur theoretisch, denn das Tor war offen, der diensthabende Polizist hatte nichts dagegen, dass ich rein schaue.

Palast-Innenhof
Verkäufer am Durbar Square
Aus Reinschauen ist Besichtigen geworden. In einer Stunde habe ich das Meiste gesehen, auch auf dem höchsten Tempel mit 9 Ebenen war ich, um Fotos aus der Vogelperspektive  zu machen. 

Auf dem Weg ins Guesthouse habe ich noch in „meinem“ Restaurant Om gegessen. Diesmal wollte ich etwas Westliches. Ein Clubsandwich mit Pommes und Salat war irgendwas, nur nicht das. Naja, magenfüllend war‘s aber.:-).

 
Pashupatinath - heiliges Kalb

Pashupatinath - Straßenszene
Affen gab es dort auch jede Menge

Der Eingang zum Haupttempel .. for Hindus only... 

Der Blick zum Haupttempel, von der Seite fotografiert
Boudhanath
Boudhanath
Swayambhunath - vom Kathmandu Tal aus gesehen


Swayambhunath - die Stufen bin ich nicht gegangen,
war ich mit dem Taxi gleich am oberen Parkplatz, faule Touristin ;-) 

Swayambhunath und die Affen
Gebetsmühlen in Swayambhunath
Kathmandu-Blick vom Swayambhunath Tempel
Durbar Square...
Kumari - Tempel





24.3.13 Patan - die zweite Königsstadt

Gleich am Morgen nahm ich ein Taxi nach Patan, es ist jetzt eigentlich ein Teil von Kathmandu, beide bilden eine Doppelstadt, in früheren Jahrhunderten war es eine weitere Königsstadt.
Durbar Square in Patan

Schon wieder ein riesiger Platz, mit unzähligen Tempeln, Schreinen, einem Palast und so weiter. Schon wieder das gleiche Prozedere, gleich von dem Aufsichtspersonal abgefangen, ein Ticket gekauft, und einen gelben Zettel bekommen, den man sich mit einer mitgegebenen Schnur am Hals umhängen sollte. Mir war das zu blöd, hab den Wisch in den Rucksack gesteckt. Und immer, wenn mich jemand danach fragte, was oft passierte, holte ich es raus... Schon wieder selbsternannte Guides, die mich aber glücklicherweise nicht so umzingelten wie in Kathmandu.










Der Platz bot an diesem Morgen eine farbliche Ausnahme, denn sehr viele thailändische Mönche, mit ihren ockergelben Gewändern waren da, sie fotografierten und ließen sich fotografieren vor jeder Sehenswürdigkeit.

Durbar Square und the golden Gate

"Zufallsbekanntschaft" ;-)
Ich hatte viel Zeit, klapperte also sehr langsam ein  Bauwerk nach dem anderen ab. Einmal wurde ich von einer älteren Asiatin in gutem Englisch gefragt, ob ich sie fotografieren könnte. Natürlich, tat ich es und wurde von ihr im Gegenzug fotografiert. Sie gehörte zu dieser Gruppe der Mönche, stammte ursprünglich aus Chang Rai im Norden Thailands, ist seit Jahren mit einem Engländer verheiratet und lebt in England. Die Mönche von einem Kloster im Chang Rai und eine Gruppe älterer Thai-Frauen waren hier als Touristen unterwegs. 
 
 
Golden Temple
Wir unterhielten uns länger, ließen uns gemeinsam fotografieren, auch der Abt wurde mir vorgestellt, mit so viel Ehrerbietung, die Frau dürfte sehr religiös sein.  

Ich schaute mir noch das sehr gelobte Museum an, das übrigens mit österreichischer Unterstützung errichtet wurde, machte einen schönen Rundgang in der Altstadt, auch durch einige nette ruhige Höfe mit Stupas und Schreinen drin, die wie Ruheoasen gegenüber der lauten Straßen wirkten. 

Und immer wieder ertönte es: om mani padhme hum…
Patan ist sehr schön, angenehmen und viel ruhiger als Kathmandu.









 
 
Wieder gegen 3 Uhr nachmittags war ich in Kathmandu zurück, diesmal machte ich hier einen Stadtrundgang in der Altstadt. Es war eine Herausforderung: viele Menschen, Mopeds, Autos, es gibt keine Straßennamen, man muss sich nach gewissen Punkten orientieren, um sich in der Stadt zurecht zu finden. Die Altstadt wirkte sehr exotisch auf mich und zugleich familiär. Ich war voller Eindrücke, aber wieder sehr müde als ich nach Hause ging.

Eine kleine Auswahl an Bildern...